Seit Menschengedenken fragen wir uns, was nach dem Tod geschieht. Stell dir vor, du lebtest zu einer Zeit, als der erste Mensch starb! Wie mag das wohl gewesen sein? Hierzu wurde in den Veden etwas geschrieben, und zwar über Yama, der heute als Gottheit verehrt wird. Yama war der erste Mensch, der jemals gestorben ist. Seine Geschichte ist in der hinduistischen Mythologie verwurzelt und hat eine tiefgreifende Bedeutung für das Verständnis von Tod und Sterblichkeit.
Inhalt
Exkurs: Was sind die Veden?
Die Veden sind die ältesten heiligen Schriften des Hinduismus und gelten als Grundlage für die hinduistische Philosophie, Religion und Ritualpraxis. Sie enthalten Hymnen, Gebete, philosophische Diskussionen und rituelle Anweisungen. Die Veden sind in Sanskrit – eine der ältesten Sprachen der Welt – verfasst und sind in vier Hauptbücher aufgeteilt: Rigveda, Samaveda, Yajurveda und Atharvaveda. Sie bilden die vier zentralen heiligen Schriften des Hinduismus, die zusammen als Vedas bekannt sind.
Wer war Yama?
Die Veden erzählen: “Gemäß der Legende war Yama ein wahrhaft tugendhafter und gerechter Mann. Er lebte in einer Zeit, als die Menschen unsterblich waren. Es gab keinen Tod und keine Vergänglichkeit. Doch als die Menschheit immer korrupter und böser wurde, beschloss Yama, etwas dagegen zu unternehmen.
Yama war überzeugt, dass der Tod ein natürlicher Bestandteil des Lebens und ein notwendiger Prozess ist, um das Gleichgewicht wiederherzustellen. Da er die Aufgabe hatte, den Tod in die Welt zu bringen, begann er seine Mission, indem er selbst sterblich wurde. Als Yama starb, öffnete sich die Tür in eine neue Dimension, die nur den Toten zugänglich war. Diese Dimension wurde in der Folge „Yama Loka“ genannt, was so viel bedeutet wie „Ort des Yama“. Es wurde zum Ort, an dem alle Seelen nach dem Tod hingebracht wurden, um sich ihrem Schicksal zu stellen.
Mit seinem Heldentod und seinem Opfer wurde er zum Yamaraja, dem göttlichen Richter des Todes. In dieser Rolle war es seine Aufgabe, die Seelen zu empfangen und zu entscheiden, welches Karma sie für ihre Taten auf der Erde erleben sollten.”
Yama ist letztlich eine symbolische Figur, die uns daran erinnert, achtsam zu leben und die Konsequenzen unserer Handlungen zu bedenken, während wir auf unserem irdischen Weg wandeln.
Geschichten helfen uns zu verstehen
Geschichten sind am besten geeignet, uns ein Thema nahezubringen. Die Geschichte von Yama lehrt uns, dass der Tod ein integraler Bestandteil des Lebens ist und dass es wichtig ist, mit unserem Handeln und Verhalten in Einklang mit unseren Werten zu leben. Zudem können sie uns helfen, den Tod als unvermeidlichen Teil des Lebens zu akzeptieren. Denn noch immer hat unsere Gesellschaft Schwierigkeiten damit. Auch wenn wir intellektuell alle wissen, dass wir und unsere Lieben eines Tages unseren Körper ablegen werden, verschließen wir die Augen davor.
Somit finde ich diesen kleinen Ausflug in die hinduistische Mythologie interessant und passend. Wenn du magst, verbinde dich einmal mit der Energie von Yama, beispielsweise in einer Meditation, und fühle hinein. Dies kann eine von vielen Möglichkeiten sein, den physischen Tod als Teil des Lebens anzunehmen.