Im Bereich der Jenseitskontakte bewegen wir uns in der mentalen Medialität. Dies bedeutet, mit der geistigen Welt aktiv in Kontakt zu treten, Aussagen und Botschaften als Bilder, Gefühle, Klänge, Wissen etc. wahrzunehmen und direkt auszusprechen. Hierbei kann es durchaus passieren, dass das Medium etwas ausspricht, was ein Angehöriger womöglich nicht zuordnen kann. Warum kann das passieren?
Diese Frage ist einfach und komplex zugleich. Ein Beispiel: Zeigt ein Verstorbener mir ein Schiff, kann dies bedeuten, dass er gerne auf Kreuzfahrt war oder er gerne mal auf Kreuzfahrt wollte, aber es nie geschafft hat, oder er Modellschiffe baute. So kann ich als Medium dann sagen, dass der Verstorbene mir ein Schiff zeigt, was sein Angehöriger womöglich sofort zuordnen kann. Kreiere ich mir aber eine eigene Geschichte in meinen Gedanken und mache aus dem inneren Bild “Schiff”, dass er gerne auf Kreuzfahrt wollte, kommt womöglich ein “Nein”. Meine Aufgabe als Medium ist also, weiter zuzuhören, damit ich mitbekomme, was der Verstorbene wirklich mit “Schiff” meint.
Bedenken wir weiterhin, dass das Medium allein auf seine Hellsinne angewiesen ist. Der ganze Kontakt spielt sich im Kopf des Mediums ab und es fließen schnell Gefühle, Bilder oder Wissen aus der geistigen Welt ein. Nun dürfen wir zu Recht sagen, dass dies ja schließlich der Job des Mediums ist und es das ja gelernt haben muss. Ja, das stimmt natürlich absolut!
Ein Medium ist aber auch nur ein Mensch und es kann immer passieren, dass eine Wahrnehmung aus der geistigen Welt falsch gedeutet wird oder die volle Konzentration nicht immer zu 100% gehalten werden kann. Möglich ist auch, dass das Medium die Worte nicht optimal wählt und der Angehörige diese anders versteht; formuliert das Medium es um, kann es dann zugeordnet werden.
In der Kommunikation dürfen wir den Verstorbenen selbst nicht vergessen. Manchen fällt es unglaublich leicht, sich auf diesem Wege mitzuteilen, und der Kontakt fließt einfach so durch. Anderen wiederum fällt es schwerer und der Kontakt kann immer wieder ins Stocken geraten. Dies kann zum Beispiel bei Verstorbenen passieren, die zu Lebzeiten eher schweigsam waren. Denn natürlich müssen sie sich auch im Jenseitskontakt schweigsam zeigen, denn würden sie sich plötzlich als Quasselstrippe präsentieren, würden sie nicht erkannt.
Ein weiterer Punkt, warum sich ein Jenseitskontakt holprig gestaltet, kann die innere Haltung des Angehörigen sein. Skepsis, Misstrauen, Ängste oder bestimmte Erwartungen können sich wie eine Mauer aufbauen. Deswegen rate ich immer dazu, mit offenem Herzen, voller Vertrauen und ohne Erwartung in das Gespräch zu gehen.
Ich bin der Meinung, dass ein Kontakt zu mindestens 80% stimmig sein sollte. Die Essenz des Verstorbenen sowie klare Beweise müssen auf jeden Fall transportiert werden, damit dieser zweifelsfrei erkannt werden kann.
Zusammengefasst lässt sich sagen: Durchsagen aus der geistigen Welt können nicht als richtig zugeordnet werden, wenn:
- das Medium eigene Gedanken mit reinbringt
- das Medium die Worte nicht optimal wählt
- das Medium die Konzentration nicht durchgängig halten kann
- der Verstorbene nicht ganz “klar” kommuniziert
- der Angehörige innerlich “mauert”.
Jenseitsmedialität ist wundervoll und komplex zugleich und jedes Mal gestaltet sich ein Kontakt anders und einzigartig, so wie jeder Mensch im Diesseits und Jenseits einzigartig ist.