Kürzlich wurde in meiner Facebook-Austauschgruppe mehrfach eine interessante Frage diskutiert: “Ich war bei einem Medium; vieles hat gestimmt, aber einiges auch nicht. Wie kann das sein? War das, was stimmte, dann nur alles Zufall oder gut geraten?” Ich finde diese Frage spannend und auch berechtigt und möchte sie aus meiner Sicht beantworten.
Inhalt
Fehldeutungen können passieren
Was die jeweilige Person mit ihrem Medium erlebt hat, lässt sich natürlich als Außenstehende nicht beurteilen. Dennoch muss ich sagen, dass es natürlich zu Fehldeutungen im Jenseitskontakt kommen kann. Womöglich gibt es Medien mit nahezu 100% Trefferquote, aber ich bin der Meinung, dass dies nicht ausschlaggebend für einen guten Jenseitskontakt ist. Um die Sache mit den Fehldeutungen besser zu verstehen, gebe ich dir einen kleinen Einblick, wie du dir einen Jenseitskontakt aus Sicht des Mediums vorstellen kannst.
Die Bedeutung der Hellsinne
Da uns in der Kommunikation mit der geistigen Welt unsere physischen Sinne nicht weiterhelfen, benötigen wir unsere Hellsinne. Das heißt, dass der Verstorbene uns Bilder, Gefühle, Gerüche oder Geräusche sendet, die du als Klient erkennst bzw. deinem Verstorbenen zuordnen kannst. Die Eindrücke über die Hellsinne sind jedoch nicht wie ein Film im Fernsehen, sondern erscheinen nur ganz kurz, in oft sehr schneller Abfolge und mehr oder weniger klar. Als Medium muss ich diese Eindrücke wahrnehmen, richtig deuten und in die für dich passenden Worte fassen. Manchmal erzeugen auch falsch gewählte Worte ein “Nein” beim Klienten, obwohl das Bild an sich stimmte.
Hauptursache für Fehldeutungen ist der Verstand
Allein hierin liegen einige Quellen für Fehldeutungen, wobei allen eine Hauptursache zugrunde liegt: nämlich unser Verstand. Der ist ruckzuck dabei und gibt seinen Senf dazu, in dem er sich auf Dinge beruft, die er kennt. Ein Beispiel: Der Verstorbene XY zeigt mir seine Lebenspartnerin und ich sage: “XY war verheiratet”. Das kann zwar stimmen, muss aber nicht – es kann auch sein, dass sie ohne Trauschein zusammenlebten. Noch ein Beispiel: XY zeigt mir ein Krankenhaus. Ich sage, dass XY im Krankenhaus verstorben ist (weil dies für meinen Verstand eine logische Konsequenz ist). Es kann aber völlig falsch sein, da XY zwar erst im Krankenhaus war, aber letztendlich entlassen wurde und Zuhause verstarb.
Weitere Ursachen
Sobald also der Verstand mit seinen Gedanken und all dem, was er kennt, hineingrätscht, steigt die Gefahr von Fehldeutungen im Jenseitskontakt. Als Medium muss ich diese Falle kennen und es gibt nur eines, um dem vorzubeugen: Meditation. Ohne Meditation geht es nicht, was ich während meiner Ausbildung zum Medium laufend gesagt bekommen habe und was ich uneingeschränkt an jeden weitergebe, der selbst seine medialen Fähigkeiten verbessern möchte. Denn sie ist das einzige Mittel, unseren Verstand und unsere Gedanken zu beruhigen. Dies hat natürlich ganz nebenbei viele weitere Vorteile für das eigene Leben.
Doch noch einmal zurück zu den Fehldeutungen. Neben dem dazwischen plappernden Verstand gibt es noch ein paar andere Ursachen, wie zum Beispiel:
- dem Medium fehlt es an Übung und Routine
- das Medium hat einen schlechten Tag
- Medium und Verstorbener finden schwer auf einer Frequenz zusammen
- Klient und Medium kommen nicht gut in Resonanz miteinander
- der Klient ist voller Misstrauen und/oder Ängste
Hier findest du weitere Einflussfaktoren auf den Verlauf eines Jenseitskontakts. Ich möchte noch eines meiner Lieblingsbeispiele einer meiner Fehldeutungen nennen: Ein Verstorbener zeigte mir (fast mit Händen und Füßen!) sein liebstes Hobby, dem er zusammen mit seiner Frau nachging: Ich sah Wasser, Boote, einen See, Sonne, einen Mast. Ich sagte “Segeln!” Nein, die beiden angelten leidenschaftlich. Da wäre ich nie im Leben drauf gekommen, weil es nicht in meine Vorstellungswelt passte, dass ein Mann mit seiner Frau angeln geht! Für mich waren Angler bis dato einsame, am Ufer sitzende Männer! Mein Verstand erlaubte mir deshalb nicht, dieses Hobby wahrzunehmen. Jedenfalls haben wir herzlich darüber gelacht und ich glaube, auch der verstorbene Ehemann hatte damit seinen Spaß und es war ein sehr schöner und stimmiger Kontakt.
Fazit
Trotzdem bleibt “falsch” auch manchmal einfach “falsch”, denn schönreden möchten und dürfen wir als Medium natürlich auch nichts. Je geübter und routinierter ein Medium arbeitet, desto besser kann es all diese o.g. Faktoren händeln. Doch sind auch Medien letztendlich nur Menschen, und auch wenn ein paar Dinge im Jenseitskontakt falsch gesehen oder ausgesprochen werden, ist dies kein Beinbruch, solange die Essenz rüberkommt und das große ganze Bild stimmt. Denn letztendlich geht es darum, als Medium die Geschichte eines Lebens zu erzählen und die einzelnen Puzzleteile zusammenzufügen, den Charakter wahrzunehmen, die Leidenschaften, die Verbindung zum Klienten und ihm eine Botschaft seines lieben Jenseitigen mitzugeben. Mit diesem guten Gefühl solltest du als Angehöriger aus einem Jenseitskontakt herausgehen.
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